Website-Inhalte » Qualität als Kriterium für gute Websites

Die inhaltliche Qualität einer Website ist wichtig für Google. Das sagen alle Experten. Doch was ist guter Web-Content? Und was macht eine gute Homepage aus? Praktische Orientierung bieten die offiziellen Qualitätsrichtlinien von Google (Quality-Rater Guidelines). Lies hier, was die inhaltlichen Qualitätsmerkmale für Websites sind und warum diese Kriterien dein Google-Ranking verbessern!

 

Was sind Quality-Rater?

Und was tun sie?

Google ist bekanntlich eine Suchmaschine und analysiert Websites nach bestimmten Kriterien mithilfe von Algorithmen. Daneben beschäftigt der Suchgigant aber auch Menschen. Lebendige Menschen mit 2 Armen, 2 Beinen und 2 Augen! Sie haben den Auftrag, Internetseiten nach bestimmten Kennzeichen zu bewerten. Und zwar nach den Kriterien der Google Quality Guidelines.

Diese Google-Mitarbeiter werden meist als Quality-Rater bezeichnet. Der Konzern selbst spricht mittlerweile von Such-Evaluatoren (Search Evaluators). Sie beurteilen Suchergebnisse in einer Testumgebung: Dabei wird ein Algorithmus-Update geprüft und der aktuellen öffentlichen Version gegenübergestellt. Ein Such-Evaluator kontrolliert dann, ob die neue Version zu besseren Suchergebnissen führt als die ältere. Google geht es hier um Qualitätssicherung.

Dass die Quality-Rater einen direkten Einfluss aufs Google-Ranking haben, ist jedoch ein Mythos. Das wäre nicht praktikabel bei den Abermilliarden von Suchanfragen & Seiten, die täglich neu erscheinen. Allerdings verarbeitet die Suchmaschine die manuellen Bewertungen ihrer Mitarbeiter, um die eigenen Algorithmen zu verbessern. Die Quality-Rater-Faktoren dürften sich daher auf kurz oder lang im Website-Ranking widerspiegeln (Stichwort: Machine Learning).

 

Qualitätsmerkmale für Websites

  1. Zweck der Website (Beneficial Purpose)

  2. Vertrauenswürdigkeit & Autorität einer Website zum Thema

  3. Qualität & Umfang des Contents (Main Content)

  4. Infos über den Website-Betreiber & Autor

  5. Image von Website & Urheber des Inhalts (Online-Reputation)

 

6 Tipps, um die Website-Qualität zu steigern

Vieles davon ist eigentlich schon bekannt, anderes gerät verstärkt in den Fokus. Mit der folgenden Liste erhältst du nicht nur einen Einblick über die wichtigsten Aspekte der Quality-Guidelines, sondern auch praktische Tipps, wie du deine Seite nach diesen Qualitätsmerkmalen optimieren kannst.

 

1. Nutzwert einer Website (Beneficial Purpose)

Ist deine Webseite hilfreich oder nützlich?

Zugegeben, der Zweck einer Website lässt sich auf vielfältige Art und Weise definieren. Im Rahmen der Qualitätsrichtlinien müssen die Quality-Rater einschätzen, warum eine Website erstellt wurde. Soll die Webseite informieren, Produkte anbieten oder verfolgt sie andere Ziele? Der Sinn des Ganzen ist, seriöse Webseiten von Spam und Betrügern zu unterscheiden.

 

Hilfreiche Websites

Die Millionenfrage: Wann gelten Website-Inhalte als nützlich? Wie nett, dass Google Beispiele zum besseren Verständnis vorgibt.

  • informieren über ein bestimmtes Thema

  • stellen soziale & persönliche Infos bereit

  • teilen guten Content (Text, Bild, Video, Grafik)

  • sind unterhaltsam

  • bieten Hilfe, Produkte & Dienstleistungen an

  • ermöglichen Nutzern, sich untereinander auszutauschen (Kommentare, Communitys etc.)

Nützliche Webseiten

Die Kriterien zeigen deutlich, dass nicht nur Blogs, Ratgeber-Portale & Foren als hilfreiche Websites eingestuft werden, sondern auch Online-Shops oder Tool-Anbieter zu den Online-Präsenzen mit Nutzerwert zählen. So verweist Google in seinem Leitfaden auf folgende Beispiele für Websites mit nützlichem Zweck:

  • Shopping-Seiten, die über Produkte informieren oder diese verkaufen

  • News-Seiten, die über aktuelle und wichtige Geschehnisse berichten

  • Video-Portale, die niedliche Katzen-Videos veröffentlichen

  • Währungsrechner, mit dem sich Währungen umrechnen lassen

 

So schaffst du Content mit Nutzwert (Texte mit Mehrwert)

Welche Inhalte sollte eine Website haben?

Ziel deiner Website sollte es sein, die Bedürfnisse und Probleme deiner Zielgruppe zu kennen. Denn nur dadurch kannst du nützlichen Content produzieren. Einen Nutzwert besitzen deine Inhalte dann, wenn sie in der Lebenswelt der User verankert sind, Lösungen anbieten und korrekte Informationen bereitstellen.

  • Betreibst du einen Beauty-Blog? Dann liefern Make-up-Tutorials, Frisuren-Tipps und dergleichen einen Mehrwert für deine Leser.

  • Besitzt du einen Online-Shop für Elektro-Artikel? Veröffentliche Kauf-Ratgeber und Hintergrund-Infos über Hersteller und Produkte.

  • Dienstleistungsunternehmen dürfen sich wiederum an Branchen-Neuigkeiten, Blicke hinter die Kulissen der Firma, Ratgeber und Tests versuchen.

 

2. Expertise, Erfahrung, Autorität & Vertrauenswürdigkeit (E-E-A-T)

Bestandteil der Content-Qualität ist der Autor

Expertise, Experience, Authoritativeness und Trustworthiness bedeuten übersetzt: Fachwissen, Erfahrung, Autorität und Vertrauenswürdigkeit bzw. Glaubwürdigkeit.

Auf diese Weise will die Suchmaschine minderwertige Inhalte, Fake News und Verschwörungstheorien in Zukunft besser herausfiltern lernen. Die Such-Evaluatoren werden dazu angehalten, nicht nur die Texte, Grafiken oder Videos selbst zu bewerten, sondern vor allem den Autor. Experten-Kenntnisse, Image und Erfahrung des Verfassers fließen in die Bewertung der Content-Qualität verstärkt mit ein.

 

Your Money or Your Life

Ein besonderes Augenmerk widmet Google dabei „Your Money or Your Life“-Seiten (YMYL). Das sind Internetseiten, deren Themen auf Stimmung, Gesundheit und finanzielle Sicherheit von Usern einwirken könnten. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Finanz-Portale, die Ratgeber und Informationen zu Finanz- und Versicherungsthemen veröffentlichen

  • Fitnessportale, die Ratgeber veröffentlichen und Produkte bewerben

  • Gesundheitsseiten, die über Gesundheit und Ernährung beraten und informieren

  • Rechtsportale, die juristische Themen aufarbeiten

  • Online-Shops, die Produkte verkaufen

  • Websites zu Politik- und Regierungsthemen

Diese Webseiten werden besonders aufmerksam und streng auf Nutzwert und Text-Qualität geprüft.

 

So beweist du Fachkenntnisse & gewinnst Vertrauen

Expertise beweisen

Entscheide dich für Themen, von denen du wirklich Ahnung hast. Der Leser merkt schnell, wenn deine Inhalte nur an der Oberfläche kratzen. Das gilt besonders für YMYL-Seiten, denn nur als Spezialist kannst du dich in diesem Bereich gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Deine Erfahrung musst du aber auch irgendwie präsentieren können. Nutze daher unbedingt eine Über-mich-Seite, um Interessenten von deinem Können zu überzeugen. Ebenso wecken Referenzen, Veröffentlichungen, Auszeichnungen, Arbeitsproben, Titel, Service-Angebote und dergleichen mehr das Vertrauen in dich und dein Know-how.

 

3. Qualität & Umfang des Main Contents

Wie hochwertig ist dein Content?

In Bezug auf den Hauptinhalt wird immer nur eine einzige Webpage bzw. URL unter die Lupe genommen. Zu deinem Main Content zählen Texte, Bilder, Videos, Rechner, Spiele und Grafiken auf der Seite. Gaaaaanz wichtig: Auch der Seitentitel (Title-TAG) und die Headline (Hauptüberschrift) sind Teil des Hauptinhalts, da sie dem Nutzer bei der Entscheidung helfen, ob er deine Website anklickt.

Die Qualität des Main Contents ist für Google das allerwichtigste Bewertungskriterium. Doch was macht hochwertige Inhalte aus?

Naja, qualitativer Content liefert den Usern einen Mehrwert. So sollte der Content von Online-Shops derart aufgebaut sein, dass der Kunde schnell das gesuchte Produkt findet und es einfach erwerben kann. Ein News-Portal muss dagegen vollständige und verständliche Inhalte bereitstellen usw.

 

So sicherst du Qualität für deine Hauptinhalte

Was bedeutet inhaltliche Qualität?

  • Zum einen Nutzwert, zum anderen

  • übersichtliche Gestaltung,

  • zielgruppengerechte Sprache,

  • Themenrelevanz,

  • verständlicher Schreibstil

  • und fundierte Abhandlung des Themas (holistischer Content).

Wie umfangreich der Hauptinhalt zu sein hat, hängt davon ab, wie viele Infos zum Thema nötig sind, um einen Nutzen daraus zu ziehen. Handelt es sich um einen Themenbereich, der breit aufgestellt ist und über den es viele Infos gibt? Dann ist es nur natürlich, dass du hier tiefer ins Sujet eintauchen musst und einen umfangreichen Artikel bereitstellst. Geht es eher um etwas Alltägliches, reichen auch kurze Texte, die das Wesentliche erfassen.

 

4. Minimale Werbung & ergänzende Inhalte

Google differenziert Inhalte nach Main Content, ergänzender Content (Supplementary Content) und Werbung. Letzteres ist der Suchmaschine ein Dorn im Auge, wenn sie im Übermaß betrieben wird. Ist der Hauptzweck einer Seite reine Reklame, folgt eine negative Bewertung.

Natürlich kannst du trotzdem auf deiner Website Werbung schalten. Achte jedoch beim Platzieren der Werbebanner darauf, dass sie den Nutzwert und die Bedienung deiner Seite nicht beeinträchtigen.

 

So integrierst du Werbung passend

Sinnvoll & transparent werben

Werbung, die stört und ablenkt, sehen Google und Nutzer überhaupt nicht gern. Achte daher darauf, dass die Werbeanzeigen zum Thema deiner Website passen. Schreibst du beispielsweise über DIY-Geschenkideen und bewirbst Kühlschränke auf deiner Seite, kommt das nicht gut rüber. In Deutschland ist es Pflicht, bezahlte Inhalte entsprechend zu kennzeichnen. Damit nimmt es auch Google ganz genau. Sorge also dafür, dass deine Besucher die Werbemaßnahmen auf deiner Seite klar als solche erkennen.

Wohlgemerkt: Im Text auf eine andere Seite zu verlinken, ist keine Werbung. Auch nicht, wenn du freiwillig über eine Firma oder ein Produkt berichtest. Nur bezahlte Werbung muss mit einem entsprechenden Vermerk versehen sein.

 

So sorgst du für sinnvollen Ergänzungs-Content:

Supplementary Content

Überdurchschnittlich gute Bewertungen erhalten auch Websites mit Supplementary Content. Verständlich, schließlich ist es nur hilfreich, weiterführende Infos zum Thema bereitzustellen. Das kann in Form von internen Verlinkungen geschehen, aber auch mit Links auf externe Seiten.

Du darfst dich ruhig an den Webseiten von erfolgreichen Shops, Blogs und Unternehmen orientieren: meist finden sich unterhalb der Beiträge sprechende Links zu ergänzenden Inhalten.

Hast du zum Beispiel einen Ratgeber zum Thema „Bürostühle kaufen“ verfasst und schon einen Beitrag wie „Die wichtigsten Merkmale von modernen Bürostühlen“ geschrieben, kannst du unter dem Artikel auf den älteren Text verweisen. Transparenz ist ein wichtiger Faktor im Internet.

 

5. Infos über den Website-Betreiber & Autor

Transparenz ist überall ein großes Thema. Besonders im Internet, wo wir nicht von Angesicht zu Angesicht kommunizieren. Erleichtere Besuchern den Zugriff auf Infos über deine Website und dich als Autor. Mit Zugriff meine ich, dass die Infos leicht zu finden sind. Stellt sich die Frage, wie viele Infos es braucht, um Glaubwürdigkeit zu erlangen?

Google differenziert auch hier nach dem Website-Typ. Während YMYL-Seiten allerlei Infos über Zahlungsmodalitäten, Versand und vollständige Adressen benötigen, reicht bei anderen eine E-Mail-Adresse bereits aus. Zusammengefasst solltest du folgende Punkte berücksichtigen:

  • Infos über den Website-Betreiber

  • Infos über den Autor des Main Contents

  • Angaben zum Kundenservice

  • Infos zu Zahlung, Retoure & Versand bei Online-Shops

 

So stellst du relevante Infos über dich bereit

E-E-A-T Faktor stärken

Die Veröffentlichung dieser Daten solltest du nicht als notwendiges Übel betrachten, sondern als ein vertrauensbildendes Element. Vertrauenswürdig erscheinst du schließlich nur, wenn du dich deinen Besuchern gegenüber offen und ehrlich zeigst.

Eine Über-mich-Seite ist Pflicht. Deine Leser oder Kunden möchten schließlich erfahren, mit wem sie es zu tun haben. Generell sollten Infos über Website und Seiten-Betreiber schnell zu finden sein. Versuche daher, alle Fragen bereits im Vorfeld auf der Über-mich-Seite oder einer FAQ-Seite zu beantworten.

Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass du dein gesamtes Privatleben offenlegen musst. Der Leser interessiert sich für deine Expertise und Einstellung. Und genau das solltest du beschreiben, persönlich und authentisch – ohne zu viel Privates von dir preiszugeben.

Nebenbei hat das Ganze noch einen cleveren Effekt: Auf diese Weise erhöhst du nämlich die Verweildauer auf deiner Website und leistest einen wertvollen Beitrag zur Kundenbindung.

 

6. Online-Reputaton von Website & Autor

Wie lässt sich das Image von Seiten und Autoren am besten messen? Ganz klar, durch Kunden-Bewertungen, Expertenaussagen und andere vertrauenswürdige Informationen von Dritten.

Insbesondere Online-Shops sehen sich in diesem Zusammenhang vor ein großes Problem gestellt: denn Fake Reviews müssen von authentischen Kundenerfahrungen unterschieden werden. Finden sich nur wenige Bewertungen, betrachten die Quality-Rater negatives und positives Feedback skeptisch. Zudem wird ihnen vorgeschrieben, nach unabhängigen und glaubwürdigen Quellen zu suchen, die von Menschen bzw. Experten verfasst wurden.

 

Zureichende Quellen sind zum Beispiel:

  • Qype

  • Amazon

  • Google Shopping

  • Auszeichnungen & Empfehlungen von Fachgesellschaften (Bsp. TÜV)

  • Wikipedia

Über Kleinunternehmen und lokale Anbieter findet sich nicht immer eine externe Reputationsquelle. An sich ist das noch kein negatives Merkmal. Auch einzelne schlechte Bewertungen führen nicht automatisch zu einer negativen Beurteilung seitens der Such-Evaluatoren.

 

So sorgst du für ein gutes Image im Web

Positive Signale gewinnen

Als Online-Händler und Dienstleistungsunternehmen solltest du unbedingt deine Bewertungen und deinen Ruf im Blick haben. Reagiere rechtzeitig und angemessen auf Kundenbeschwerden, dann sollte eigentlich nix schiefgehen. Das gilt auch für die sozialen Medien.

Apropos Social Signals: Blogger können hier jede Menge positives Feedback einheimsen, indem sie fleißig interagieren, kommentieren und kommunizieren. Natürlich macht es sich auch gut, wenn andere Influencer und Blogger auf deine Seite verlinken.

 

Fazit: Inhalte mit Qualität

sind der Kern hochwertiger Websites

Qualitätscontent bleibt der unangefochtene King im Internet! Sicher, viele der genannten Qualitätsmerkmale sind nicht neu. Allerdings beruhen viele SEO-Maßnahmen auf Interpretationen – zugegeben, sehr logischen und meist richtigen Auslegungen. Trotzdem ist es immer gut, von Google selbst zu hören, worauf es ankommt.

Interessant ist vor allem, welche Anforderungen der Suchgigant selbst an Suchergebnisse stellt und wohin der Weg führt: eindeutig in Richtung Nutzeroptimierung oder philosophisch bezeichnet: zum Menschen. Mit den dargestellten Kriterien legst du also das notwendige Fundament für eine gute Positionierung in den Suchergebnissen.

Tamara Niebler

Hallo, ich bin Tamara Niebler, studierte Philosophin und freie Texterin in München. Als ausgebildete Journalistin schreibe ich seit mehr als 10 Jahren für Medien und Unternehmen. Auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen als SEO-Texterin für Online-Texte und Content-Marketing.

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