SEO vs GEO & Co – alles nur SEO im neuen Gewand

SEO

Kaum taucht ein neues Buzzword auf, ist die Verunsicherung groß: GEO, AEO, generative Suche, KI-SEO – brauchst du jetzt eine ganz neue Strategie? Die klare Antwort aus der Google-Ecke: Nope.

SEO vs. GEO – alles nur SEO in neuem Gewand

SEO ist die Disziplin – GEO & Co. sind Spielarten

Im Podcast „Search Off the Record“ machen John Mueller und Danny Sullivan deutlich: SEO bleibt der übergeordnete Rahmen. Alles, was rund um generative Suchergebnisse passiert – ob du es GEO (Generative Engine Optimization) oder AEO (Answer Engine Optimization) nennst –, ist im Kern eine Spezialisierung innerhalb der bestehenden SEO-Disziplin. Die neuen Begriffe sind also wieder einmal nur Trendbegriffe für einen ururalten Hut. Vgl auch: Wie viel bringt SEO heute?

 

Suchmaschinenoptimierung wird komplexer

Damit verschiebt sich nicht dein gesamtes Spielfeld. Aber es wird vielschichtiger, multimodaler und komplexer:

  1. Es gibt klassische Suchergebnisseiten mit Links.

  2. Es gibt generative Antworten, die Inhalte zusammenfassen.

  3. Es gibt visuelle und sprachbasierte Suchen, die anders funktionieren als reine Texteingaben.

Die Aufgabe für SEO ist weiterhin, ein Verständnis für Nutzer und ihre Suchintention zu entwickeln. Die Grundfrage bleibt: Wie suchen Menschen nach Informationen? Und wie bereitest du Inhalte so auf, dass sie gefunden und genutzt werden?

Wer jetzt Content gezielt für bestimmte LLMs oder ein einzelnes KI-System „optimiert“, verliert genau das: den Fokus auf echte Menschen.

 
Was KI problemlos ersetzen kann – und was nicht

Der eigentliche Game-Changer:

Was KI problemlos ersetzen kann – und was nicht

Mueller und Sullivan betonen ganz richtig, dass LLMs hervorragend darin sind, reine Fakten wiederzugeben („Commodity Content“). Vgl: SEO & KI – Darum ist SEO nicht tot aber anspruchsvoller – sowie: SEO & GEO sind keine Alternativen

Was KI ersetzt

  1. Seiten, die nur offensichtliche, leicht recherchierbare Fakten auflisten, verlieren immer mehr an Relevanz.

  2. Webseiten-Inhalte, die austauschbar sind, haben es in der KI-getriebenen Suche sehr schwer.

Was KI nicht ersetzt:

  1. Deine Perspektive

  2. Deine Erfahrung

  3. Deine Meinung, Einschätzung, Geschichte

  4. Deine Art, Probleme zu erklären und zu lösen

 
Originalität statt 0815

Originalität statt 0815

Wenn KIs Standardinformationen problemlos ausspielen, musst du dich genau dort abgrenzen, wo sie schwach sind: bei echter Originalität.

Vgl. Ist SEO noch relevant, trotz KI? – So wichtig ist SEO 20256! - sowie: Wie sich die Google Suche durch AI Overviews verändert


Was ist origineller Content?

  1. Eigene Erfahrungen einbauen: Fallstudien, Learnings aus Projekten, Fehler, die du gemacht hast – das kann keine KI „nachbauen“, weil es an dich gebunden ist.

  2. Meinungen klar formulieren: Nicht nur „Man sollte…“, sondern „Ich empfehle… weil…“ – Du positionierst dich.

  3. Tiefe statt Thin-Content: Statt „Was ist XY?“ besser: „Was wirklich passiert, wenn du XY anwendest – mit Beispielen aus der Praxis“.

  4. Kontext schaffen: Erkläre nicht nur, was etwas ist, sondern: Wann ist es sinnvoll, wann nicht, welche Alternativen gibt es, welche Abkürzungen?


Experten-Tipp:

Frage dich bei jedem Inhalt, den du erstellst: Könnte dieser Text in fast identischer Form auch von einer generativen KI geschrieben werden – ohne meine konkreten Erfahrungen?

Wenn ja: unbedingt nachschärfen!

 
Authentizität und echte Erfahrung

Authentizität & Erfahrung

Nutzerinnen und Nutzer suchen zunehmend nach Inhalten, die sich echt anfühlen. Das sieht man besonders an Videos, in denen Personen ihre Arbeitsweise zeigen; Podcasts, in denen offen über Erfolge und Misserfolge gesprochen wird; Erfahrungsberichten, die nicht glattgebügelt wirken.

Authentizität ist kein Trick, den du „einbaust“, sondern eine Konsequenz aus echter Expertise und ehrlicher Meinung.


So erzeugst du authentischen Content

  1. Zeige Persönlichkeit: Schreibe, wie du sprichst – klar, verständlich, mit Haltung.

  2. Nutze Ich- und Du-Perspektive: „Ich habe festgestellt…“ / „Wenn du XY umsetzt, wirst du merken…“

  3. Teile konkrete Beispiele: Projekte, Kampagnen, Tests, A/B-Experimente – natürlich anonymisiert, wo nötig.


Experten-Tipp:

Stehe zu deinen Grenzen und zu deiner Meinung. Gib klar an, wann etwas Interpretation ist und warum. Das wirkt glaubwürdiger als die Behauptung, du hättest immer recht oder kennst die absolute Wahrheit.

 
Multimodale Inhalte

Multimodale Inhalte

Die Suche wird zunehmend visueller (Bilder, Screenshots, Videos), sprachbasierter (Voice Search, gesprochene Anfragen) und kombinierter (Video-Suche, die Textantworten liefert; Bilder, die zu Suchanfragen werden).

Wer nur auf Text setzt, vergibt Potenzial – sowohl in klassischen SERPs als auch in neuen KI-Formaten.


Multimedialen Content erstellen

  1. Text + Bild denken: Ergänze Screenshots, Diagramme, Videos, Audios, Fotos, Grafiken bei Produktseiten, Ratgeber, Blogartikel & Co.

  2. Videos einsetzen, wo sinnvoll: How-tos, Tutorials, Erklärungen – vieles funktioniert im Videoformat besser (und wird eher als „authentisch“ wahrgenommen).

  3. Struktur für Maschinen und Menschen: Klare Überschriften, Alt-Texte, verständliche Dateinamen, Transkripte von Videos und Podcasts – so können Suchsysteme Inhalte besser interpretieren.


Experten-Tipp

Multimodalität ist kein Selbstzweck. Sie ist ein strategisches Instrument und steigert die Verständlichkeit und den Mehrwert für Nutzer sowie deine Chancen, in verschiedenen Darstellungsformen der Suche (Text, Video, Bild, Snippets) aufzutauchen.

 
Erfolgsmessung neu denken

Erfolgsmessung neu denken

Wenn generative KI-Antworten einfache Fragen direkt lösen, verlieren Impressions und Klicks an Aussagekraft – so jedenfalls die Logik von Mueller und Sullivan.


Neue Erfolgsfaktoren (laut Google)

  1. Qualität der Besuche statt reine Menge: Wer über generative Antworten auf deine Seite kommt, soll ein qualifizierter User sein: Die KI hat bei der Präzisierung der Frage geholfen, so dass mehr echte Interessenten auf die Websites klicken.

  2. Fokus auf Konversionen: Anfragen, Käufe, Buchungen, Newsletter-Anmeldungen, Downloads – das sind echte Aktionen, die relevant sind. Vergiss reine Seitenbesuche, die gleich wieder weg sind.

  3. Zeit auf der Seite und Tiefe der Interaktion: demnach sollen sich auch Scrolltiefe, aufgerufene Unterseiten, Interaktionen mit Elementen (Tabs, Filter, Formulare) verbessern.


Experten-Tipp

Google möchte damit sagen: Setze lieber auf weniger, aber relevantere Besuche anstatt auf viele flüchtige Klicks. Ob es wirklich so läuft, wie Google hier behauptet, wird sich erst noch zeigen müssen.

 

Was bedeutet das konkret für deine Content-Strategie?

Checkliste für deine nächsten SEO-Texte

Klarheit:

  • Weißt du genau, welche Frage, welches Problem dein Inhalt löst?

  • Ist deutlich, für wen du schreibst?

Originalität:

  • Enthält dein Content eigene Beispiele, Erfahrungen, Meinungen?

  • Gibt es etwas, das nur du so erzählen kannst?

Authentizität:

  • Sprichst du in einer normalen, menschlichen Sprache – oder in Marketing-Floskeln?

  • Würden Kollegen sagen: „Ja, so redest du auch im Meeting“?

Multimodalität:

  • Ist dein Inhalt nur Text – oder ergänzt durch passende Bilder, Videos, ggf. Audio?

  • Sind Medien sinnvoll betitelt, beschrieben und eingebunden?

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Fazit: GEO ist ein Label, SEO die Substanz

Neue Begriffe wie GEO oder AEO klingen trendig, sind aber aus Sicht von Google vor allem eins: neue Namen für Teilbereiche dessen, was wir Experten ohnehin unter SEO verstehen. Ich lege dir ehrlich ans Herz: Vergiss Marketing-Trends und Busswords. Das Entscheidende ist jetzt:

GEO ist ein Label, gute SEO die Kür
  1. Schreibe für Menschen, nicht für Maschinen.

  2. Setze auf Originalität statt austauschbarer Fakten.

  3. Nutze deine eigene Tonalität und Erfahrung als Differenzierungsmerkmal.

  4. Denke Inhalte multimodal – Text, Bild, Video.

  5. Miss Erfolg an Qualität und Konversion, nicht nur am Traffic.

Wenn du sowieso schon hochwertigen, nutzerzentrierten Content erstellst, bist du für die KI-Ära bestens aufgestellt.


Quellen:

Google Podcast Search Off the Record: Thoughts on SEO & SEO for AI, part 1

Tamara Niebler

Hallo, ich bin Tamara Niebler, SEO Expertin & freie Texterin in München. Als studierte Philosophin & ausgebildete Online-Redakteurin schreibe ich seit mehr als 10 Jahren für Medien & Unternehmen. Hier teile ich meine Erfahrungen als SEO Texter für Websites & Content-Marketing.

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